Rückkehr der menschlichen Fähigkeiten in der Industrie 5.0
Der Mensch wird künftig wieder eine bedeutendere Rolle in der Produktion übernehmen
In den Jahren 2020/2021 gab es durch die Corona Pandemie einen wahrhaften Schub in Richtung Digitale Transformation. Natürlich will niemand den Zug verpassen und die Budgets für innovative Teams in Unternehmen werden zur Verfügung gestellt. Weitere Projekte wie Big Data, Blockchain Technologie und Künstlicher Intelligenz sind in den Startlöchern oder bereits implementiert. Die eine oder andere Erfahrung zeigt, dass die Implementierung und Umsetzung der Digitalisierung nicht immer die erwarteten Fortschritte mit sich bringen. Zum Beispiel hat man festgestellt, dass das Fachwissen der Fachkräfte eher verloren geht, was zusätzlich wieder dazu geschult werden muss. Das Fachwissen leidet unter der Digitalisierung – was für eine Ironie des Fortschritts!
Künstliche Intelligenz kann nur so intelligent sein, wie die Daten, auf die sie zugreift. Zwischen dem was eine Beratung verspricht und dem was in der internen Implementierung tatsächlich an Thematiken auftritt besteht oft eine grosse Lücke. Einen bestehenden Maschinenpark in einem Produktionsunternehmen mit Industrie 4.0 zu vernetzen, wo Maschinen vorhanden sind, die nicht einmal über eine solche Schnittstelle verfügen, ist eine der Realitäten.
In diesen ganzen Ängsten nicht den Anschluss an die Industrie 4.0 Vernetzung zu verpassen, ging der Faktor Mensch mit seinen Fähigkeiten in den Überlegungen sozusagen verloren. Der Mensch spielte plötzlich eine untergeordnete Rolle! Aber gerade die Situation der Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig kreative Lösungen in unerwarteten Situationen sind. Wie wichtig es ist, schnell Entscheidungen zu treffen und auf Situationen flexibel und kreativ antworten zu können.
Industrie 5.0 holt die unersetzbaren Fähigkeiten wieder in die Produktionsprozesse mit hinein. Im Kern geht es um Produktionsprozesse, die von Menschen kontrolliert werden. Der Mensch bringt seine Fähigkeiten ein um den Prozess stets zu verbessern und unterstützt wird er in dieser Verbesserung durch Daten der Künstlichen Intelligenz. Die Kommunikation zwischen Maschine und Maschine und zwischen Mensch und Maschine muss getrennt behandelt werden um Verbesserungen einzubringen. Sichere Prozesse, höhere Produktionsleistungen und effizientere Ressourcenverwendung (ob Produktionssubstanzen/-materialien oder Mensch). Diese Themen sind auch unter dem Aspekt der Nachhaltigen Produktion ein Gewinn für Mensch und Umwelt.
Der Mensch ist zu jedem Zeitpunkt die tragende und entscheidende Fähigkeit in diesem Zusammenspiel. Rotierende und wechselnde Teams, aktive Kommunikation unter allen Beteiligten, offene transparente-Besprechung der Ergebnisse, effiziente tägliche Arbeitsübergabe von Schichtteams- Hier hilft Digitalisierung im Hintergrund um diese ganzen Herausforderungen flexibel zu managen und auf die. strukturierten Daten zugreifen zu können.
Industrie 5.0 ist die Zukunft und die optimale Verbindung der Stärke von Mensch und Maschine. Künstliche Intelligent unterstützt den Menschen in seiner Arbeit aber sie wird ihn in seinen sozialen Fähigkeiten und Kreativität nicht ersetzen können. In der Produktion sind Maschinen und Daten ein Bestandteil. Menschen zu schulen, Produktionsteams und Entwicklungsteams zu führen, Wertschöpfungsketten und deren Schnittstellen zu koorinieren, das sind menschliche Stärken, die für den Erfolg eines Industriebetriebes von hoher Bedeutung sind. Am Ende des Tages ist es der Mensch und nicht die Maschine, der die Verantwortung für Erfolg oder Versagen übernimmt.
Sind Sie Führungskraft in einem produzierenden Unternehmen? Welche Herausforderungen haben Sie? Schicken Sie mir gerne einen Kommentar oder eine Situation/Thema, die Sie gerne in diesem Blog behandelt haben wollen. Oder starten Sie eine Anfrage für Ihr persönliches 2be coaching.
Für echte Persönlichkeiten.
Sarah Brutschi